Konkurrierende Orthographien: Kodifizierte Sichtweisen auf "Abstand" und "Ausbau" von Englisch-orientierten KreolsprachenCompeting Orthographies: Codified Conceptions of Abstand and Ausbau in Caribbean English-lexicon Creoles 1 Orthographiedebatten als sozio-psychologisches PhänomenDer Streit um die deutsche Rechtschreibreform in den vergangenen Jahren hat mehr als deutlich gemacht, wie sehr Orthographiedebatten die Gemüter aufwühlen können. Kaum ein anderes Thema hat die Nation so entzweit wie die Frage, ob Chicorée denn nun Schikoree geschrieben werden darf oder das "Kulturwort" Philosophie gar zu Filosofie "verkommen" soll. Daß es hierbei viel weniger um linguistische Fragestellungen als um Fragen der Einstellung zur Repräsentation der Sprache geht, wurde in den hitzig geführten Auseinandersetzungen schnell offenkundig. "Die Rechtschreibreform rührt an traumatisierte Schichten der deutschen Volksseele, die mit dem Streit um 'sz' oder Doppel-'s' nicht aufzuklären sind und sich auch nicht linguistisch beruhigen lassen", heißt es in einem der zahlreichen Zeitungskommentare zum Thema (Kahl 1997). Die starken Emotionen, die offensichtlich mit der schriftlichen Repräsentation einer Sprache verknüpft sind, mögen zum Teil aus der Tatsache resultieren, daß die Standardisierung der Schrift erst im Zuge des europäischen Nationalstaates wichtig wurde. Eine einheitliche Schriftsprache im Gegensatz zu der Vielzahl von unterschiedlichen gesprochenen Varietäten wurde wie kaum ein anderes Gut zum Synonym der Einheit der Nation (vgl. auch Milroy/Milroy 1991, Grillo 1989). PhiN 10/1999: 16 Wie in dem folgenden Zitat herausgestellt wird, bilden Orthographiedebatten daher auch ein Forum für unterschiedliche Sichtweisen auf die nationale und kulturelle Repräsentation einer Sprache:
Diese Fragestellungen sind vor allem dann interessant, wenn es sich um Sprachen handelt, die bislang noch nicht standardisiert sind. Bei Varietäten, die ihre Legitimation und ihren Status als separate Sprachen aushandeln müssen, da sie zwar soziologisch autonom sind, jedoch als "überdacht" (vgl. Kloss 1952) bezeichnet werden d.h. daß sie mit der bisherigen Prestige- und damit auch Schriftsprache in enger linguistischer Beziehung stehen kann der Umgang mit dem Thema Standardisierung und Verschriftlichung in der Tat unterschiedliche Sichtweisen auf diese Varietäten beleuchten. Um solche Varietäten handelt es sich auch bei den sogenannten Kreolsprachen, Sprachen, die aus extremen Sprachkontaktsituationen hervorgegangen sind und anders als Pidgins ihren Sprechern als Muttersprache dienen. Im folgenden soll daher die besondere Problematik der Orthographiewahl für Kreolsprachen dargelegt werden und welche Alternativen im schriftlichen Gebrauch üblich sind. Anhand des Englisch-orientierten Jamaican Creole sollen zwei Beispiele von "konkurrierenden Orthographien" die Implikationen für Abstand (= Autonomie) und Ausbau (= funktionale Erweiterung) dieser Sprachen reflektieren. PhiN 10/1999: 17 2 Kreolsprachen und OrthographieKreolsprachen haben im allgemeinen eine sehr junge, kurze Geschichte des schriftlichen Gebrauchs. Wenn man sich in die in den 1960er/Anfang der 1970er Jahre z.B. von Stewart (1968) erstellten funktionalen Sprachtypologien ansieht, fällt auf, daß für den "Typus" Kreol ein definierendes Kriterium die Tatsache ist, daß die Sprache nicht standardisiert ist. Ein standardisiertes Kreol wäre demnach also ein Widerspruch in sich, ein Oxymoron. Wenn man jedoch die Sprachsituationen betrachtet, in denen sich sogenannte Kreolsprachen heute befinden, wird man feststellen, daß sich dieser Tatbestand enorm geändert hat: Eine ganze Reihe von karibischen Kreolsprachen sind erfolgreich standardisiert worden, ihre Orthographie ist festgelegt worden, beispielsweise das Papiamentu oder das Haitianische, auf das sich das Eingangszitat von Schieffelin/Doucet bezieht. Im Gegensatz dazu stehen die Englisch-orientierten karibischen Kreolsprachen, um die es im folgenden hauptsächlich gehen soll: Sie sind bislang nicht erfolgreich standardisiert worden. Es sind zwar seit den 60er Jahren, seit die Linguistik die Kreolsprachen als Forschungsgebiet vermehrt entdeckte, immer wieder Versuche gemacht worden, Varietäten wie Jamaican Creole (Cassidy/LePage 1967), Guyanese Creole, Trinidadian English Creole oder Bajan einheitlich zu verschriftlichen. Bisher sind diese Vorschläge aber nicht allgemein akzeptiert oder gar weit verbreitet obwohl der schriftliche Gebrauch dieser Varietäten in verschiedenen Textsorten sehr wohl üblich ist: Nicht nur in der Literatur (vgl. Mühleisen 1996), sondern auch in der Werbung oder als Mediensprache (vgl. Sand 1999), selbst in einzelnen Versuchen mit akademischen Texten (Devonish 1996) werden Englisch-orientierte karibische Kreolsprachen verwendet. Die Wahl der Orthographie hat sich bei diesem Standardisierungs-Unternehmen als einer der problematischsten Punkte erwiesen. Diese Schwierigkeit ist natürlich nicht auf die karibischen Kreolsprachen beschränkt, sondern ergibt sich vielmehr aus dem Sprachstatus und dem Verhältnis zum Superstrat dieser Kontaktsprachen1. Wie Romaine (1994: 2) auch in bezug auf das Hawaiian Creole English bemerkt, "nothing prevents the codification of a standard orthography for Hawai'i Creole English or for that matter any other language. This is a purely technical problem which is easily remedied" jedoch, schreibt sie weiter, "the emergence of standard languages, as well as literary forms, is intimately connected with socio-political context". Mark Sebba (1994: 3) sieht das Dilemma auch in der Funktion, die Orthographie für die Repräsentation einer Sprache hat: PhiN 10/1999: 18
Was genau ist jedoch der Gesichtspunkt, der hier umstritten ist und ausgehandelt wird?
Eine enge Orientierung an der Orthographie des Englischen wäre somit also zwar die "natürlichste" Form der Standardisierung dieser Kreolsprachen, hat aber gleichzeitig einen sehr schwerwiegenden Nachteil: Der Abstand zum Englischen wird hier graphisch noch verringert, da nur bestimmte, besonders auffällige Merkmale in der Orthographie markiert sind. Dies hat zur Folge, daß das Kreol lediglich als "Abweichung des Englischen" wahrgenommen und die Autonomie nicht betont wird. Diese Schreibung war jedoch bislang die vorherrschende, die zumeist idiosynkratisch von den Autoren und Autorinnen der anglophonen Karibik eingesetzt wurde. Die Umwandlung dieses Prinzips in eine konsistente, regelhafte Form ist aber in der Praxis schwer durchsetzbar. PhiN 10/1999: 19 Eine Distanzierung von der englischen Orthographie könnte hingegen auf verschiedene Weise erreicht werden. Die weitestgehende Distanzierung wäre sicherlich die Wahl eines anderen Schriftsystems wie z.B. chinesische Wortschrift, um einmal ein absurdes Beispiel zu nennen. So abwegig dieser Gedanke in der Praxis auch sein mag theoretisch böte er außer der Maximaldistanzierung noch einen weiteren Vorteil: Dadurch, daß die Basiseinheit der Kodifizierung das Wort und nicht der Laut ist,2 muß hier auch keine soziopolitisch heikle Entscheidung getroffen werden, welche Sub-Varietät (z.B. Kingstoner Jamaican Creole) denn die Grundlage der Kodifizierung bilden soll und somit zum "Standard" wird. Zudem wären Kreolsprachen als wenig flektierende Sprachen nicht ungeeignet für ein logographisches Schriftsystem. Soweit also die Theorie. In der Praxis gibt es immerhin ein Beispiel für eine Orthographiefestschreibung, in der eine Distanzierung durch das Hinzufügen zu oder das Ersetzen von Buchstaben aus der lateinischen Schrift erreicht wird: In Krio, einer Englisch-orientierten Kreolsprache aus Sierra Leone wird diese Möglichkeit zur Abstandsvergrößerung durch die Einführung von zwei Zeichen aus dem IPA ( und ) wahrgenommen. Das ins Krio übersetzte Neue Testament liest sich daher wie folgt: "Gud Nyus F lman. Di Nyu Tstamnt". Als dritte Möglichkeit der Distanzierung bleibt, sich noch viel stärker am Laut zu orientieren und phonologische Unterschiede zwischen der Kreolsprache und dem Standardenglischen zu betonen, d.h. eine quasi-phonemische Orthographie zu entwickeln. Anhand von zwei Beispielen sollen nun die Alternativen für das geschriebene Jamaican Creole vorgestellt werden. 3 Konkurrierende Orthographien am Beispiel des Jamaican Creole3.1 Beispiel 1: Informelle OrthographieDie Tatsache, daß es für die "informelle Schreibung" keine festgeschriebenen Regeln gibt, heißt nicht, daß es hierfür keine Vorbilder oder Traditionen gibt. Der folgende Beispieltext ist von einer der führenden Autorinnen und Autoritäten des jamaikanischen Kreols verfaßt worden. Louise Bennett war eine der ersten Poetinnen, die seit den 30er Jahren mit ihren Gedichten in Jamaican Creole auf der Bühne populär wurden und sie später auch in eine geschriebene Form brachten. Sie gilt als die "Mutter" der jamaikanischen performance poetry und wird von vielen Autoren und Autorinnen als Inspiration und Vorbild zitiert (z.B. Jean 'Binta' Breeze, persönliche Kommunikation 1995). Ihr Gedicht "Bans O' Killing" thematisiert die traditionellen negativen Einstellungen zum Jamaican Creole (JC) und die Rolle, die "Miss Lou" die persona poetica von Louise Bennett dieser Varietät zuschreibt: PhiN 10/1999: 20
PhiN 10/1999: 21 Abgesehen vom Inhalt dieses Gedichts, das das Jamaikanische (JC) gerade in die Nähe des Englischen rückt und mit den Varietäten der Britischen Inseln vergleicht ("Five hundred years gawn an dem got more dialect dan we!" (Z. 23-24)), ist das orthographische Aushandeln der Nähe und Distanz zum Standardenglischen (SE) interessant. Lexikalisch sind hier wenig Unterschiede zu bemerken, lediglich der Titel (Bans o' = soviel wie "haufenweise") mag zunächst fremd erscheinen. Einige grammatikalische Formen fallen ebenfalls auf, wie z.B. die präverbale Markierung der Verlaufsform: dah: Z. 9 "dah-equal", Z. 37 "dah-read", der Negation noh: Z. 6 oder die Pluralmarkierung mit dem freien Morphem dem: Z. 37 "dem English Book", der Gebrauch von [complement]: sey: Z. 19 oder die invariable Form der 1. Pers. Sg. me: Z. 1 und Z. 6. Hauptsächlich werden jedoch phonologische Unterschiede zwischen dem Standardenglischen und dem Kreol markiert. Dies ist, wenn man die englische Orthographie als Basismodell nimmt, gar nicht so einfach, da die englischen Rechtschreibregeln kaum Aufschlüsse über die Aussprache geben und das Phonem/Graphem-Verhältnis denkbar inkonsistent ist. Die Abweichungen müssen schon allein deshalb inkonsistent sein. Beispiele für phonologische Markierungen sind:
Gerade weil Schrift die gesprochene Sprache abstrahiert, können somit orthographische Entscheidungen getroffen werden, die den Sprachabstand verstärken oder verringern, die an das Englische annähern oder verfremden. Es ist mithin auch eine Entscheidung, wie die Varietät repräsentiert werden soll, ob als dialektale Abweichung vom Englischen oder als eigenständige Form. PhiN 10/1999: 22 3.2 Beispiel 2: 'Chaka-Chaka' spelling versus 'Misa Cassidy' spelinDie meisten Orthographievorschläge, die aus der Linguistik kommen, orientieren sich an einem phonemischen Modell, das die Autonomie der Sprachen betont. Hellinger beschreibt die sozio-psychologischen Vorteile einer eigenen Orthographie:
Vorreiter für die Englisch-orientierten karibischen Kreolsprachen war hier Frederick Cassidy, jamaikanischer Linguist und Lexikograph. Sein mit dem Briten Robert LePage 1967 veröffentlichtes Dictionary of Jamaican English hat alle nachfolgenden Standardisierungsversuche beeinflußt. Der Unterschied zwischen den konkurrierenden Modellen, der informellen Orthographie und der phonemischen Orthographie, kann am besten am Beispiel eines Zeitungstextes (Jamaica Observer, 15.11.1996) betrachtet werden. Die Autorin der wöchentlichen Glosse "(W)uman Tong(ue)", die Kulturwissenschaftlerin Carolyn Cooper, stellt hier die informelle Orthographie ("Chaka-chaka spelling") neben die auf Cassidy basierende phonemische Schreibweise ("Misa Cassidy spelin"). Der folgende Ausschnitt aus dem Artikel soll dies verdeutlichen:
PhiN 10/1999: 23 Seite an Seite gestellt, wird der Unterschied zwischen den beiden Modellen bald deutlich. Aus den Vor- und Nachteilen der beiden Formen ergeben sich auch ihre Entwicklungsmöglichkeiten und -chancen: Informelle Orthographie:
Phonemisches Modell:
Die genannten Nachteile der phonemischen Schreibweise, so Carolyn Cooper (persönliche Kommunikation), sind auch der Grund, warum sie nach einer anfänglichen alleinigen Benutzung der Cassidy-Schreibweise diesen Kompromiß eines "dualen Systems" eingeführt hat. Die anfänglichen Reaktionen auf die phonemische Orthographie beschreibt die Autorin so: "People were vexed because they could not read it. They have this notion that Jamaican is 'our language' and one shouldn't have to struggle reading it". Dies trifft, wie sie ebenfalls anmerkt, nicht auf Leseanfänger wie z.B. Kinder zu, die mit der phonemischen Schreibweise anscheinend kaum Schwierigkeiten hatten. PhiN 10/1999: 24 4 SchlußbemerkungenCoopers Kompromiß versucht, zwei Gruppen gerecht zu werden: Den "Experten", die eine Autonomie des Kreols schriftlich manifestiert sehen wollen, und den "Nutzern", für die die praktischen Aspekte der Lesbarkeit im Vordergrund stehen. Paradoxerweise hat so der Versuch, eine regelhafte, phonemische Orthographie einzuführen, die das Prestige der Varietät heben soll, gerade nicht zu einer Identifikation mit denen geführt, die Jamaican als "our language" beanspruchen. Vielmehr scheint es zu der Herausbildung von zwei Lagern geführt zu haben: Einer Elitenkultur, die das phonemische Modell bevorzugt, und einer popular culture, in der, neben der Lesbarkeit, vielleicht auch das subversive Potential einer informellen Orthographie eine Rolle spielt, in der die Idee eines "Standards" herausgefordert und unterminiert wird und in der mit der Nähe und Distanz zum Englischen spielerisch umgegangen werden kann. Das Nebeneinanderstellen der beiden Alternativen macht dies so deutlich wie nur möglich. Es ist langfristig keine Lösung in Sicht, die für die eine oder andere Alternative spricht. Für die Durchsetzung der "Cassidy-Orthographie" fehlt zum einen die politische Unterstützung, die in anderen Fällen (z.B. beim Haitianischen) der Standardisierung vorausgegangen ist. So gilt das Zitat von Hellinger aus dem Jahre 1986 immer noch:
Zum anderen ist Englisch als lexikalisch verwandte Schriftsprache zu dominant in der Sprachsituation, um vom Jamaican Creole als Konkurrenz ernsthaft vertrieben zu werden. So wird Jamaican Creole – wie auch die anderen karibischen Englisch-orientierten Kreolsprachen weiterhin auf einer idiosynkratischen Basis geschrieben werden – und die Wahl zwischen "Chaka-Chaka spelling" und "Misa Cassidy spelin" wird auch künftig in gewissem Maße eine ideologische Entscheidung sein, die die Position und Einstellung der Anwender reflektiert. PhiN 10/1999: 25 BibliographieBennett, Louise (1966): Jamaica Labrish. Kingston: Montrose. Cassidy, Frederick und Robert LePage (1967/1980): Dictionary of Jamaican English. Cambridge: Cambridge UP. Cooper, Carolyn (1996): "Britain no want join EU fi true", in: Jamaica Observer, 15.11.1996. Devonish, Hubert (1996): "Kom groun Jamiekan daans haal liricks: memba se a plie wi a plie. Contextualizing Jamaican 'Dance Hall' music: Jamaican language at play in a speech event" in: English World-Wide 17/2. Amsterdam: Benjamins, 213237. Grillo, Ralph (1989): Dominant Languages. Language and Hierarchy in Britain and France. Cambridge: Cambridge University Press. Hellinger, Marlis (1986): "On writing English-related Creoles in the Caribbean", in: Görlach, Manfred/Holm, John A. (Hgg.): Focus on the Caribbean. (Varieties of English Around the World G8). Amsterdam: John Benjamins, 5370. Kahl, Reinhard (1997): "Eine ziemlich deutsche Rebellion", in: Die Tageszeitung, 26.08.1997. Kloss, Heinz (1952): Die Entwicklung neuer Germanischer Kultursprachen von 1800-1950. München: Pohl & Co. Kloss, Heinz (1967): "'Abstand Languages' and 'Ausbau Languages'", in: Anthropological Linguistics 9/7, 2941. Milroy, James und Leslie Milroy (1985/21991): Authority in Language. Investigating Language Prescription and Standardisation. London: Routledge. Mühleisen, Susanne (1996): "Encoding the voice: Caribbean women's writing and Creole", in: Anim-Addo, Joan (Hg.): Framing the Word: Gender and Genre in Caribbean Women's Writing. London: Whiting and Birch, 169184. Ong, Walter J. (1984): "Orality, Literacy and Medieval Textualization", in: New Literary History, 16, 111. Romaine, Suzanne (1994): "Hou fo rait pijin: writing in Hawai'i Creole English", in: English Today, 10/2, 2024. Sand, Andrea (1999): Linguistic Variation in Jamaica. A Corpus-based Study of Radio and Newspaper Usage. Tübingen: Gunter Narr. Schieffelin, Bambi B. und René C. Doucet (1994): "The 'real' Haitian Creole: ideology, metalinguistics and orthographic choice", in: American Ethnologist 21, 176200. PhiN 10/1999: 26 Sebba, Mark (1994): "Informal orthographies: phonology meets ideology. Spelling and code-switching in British Creole", Lancaster University Working Papers 62, Ms., 14 S. Stewart, William A. (1968): "A sociolinguistic typology for describing national multilingualism", in: Fishman, Joshua A. (Hg.): Readings in the Sociology of Language. The Hague: Mouton, 531545. Anmerkungen1 Im Falle der Englisch-orientierten Kreolsprachen ist das Superstrat Englisch. 2 Natürlich sind auch alphabetische Schriftsysteme nicht rein phonemisch oder gar phonetisch, sondern beziehen sich auch auf morphologische Einheiten und Beziehungen. Zudem haben sich in vielen alphabetisch kodierten Sprachen die Orthographien nicht zeitgleich mit den Lautentwicklungen geändert, so daß z.B. im Englischen wenig von einer Phonem/Graphem-Korrespondenz übrig geblieben ist. Dennoch bleibt, zumindest in der historischen Entwicklung, der Laut eine wichtige Basiseinheit aller alphabetischen Schriftsysteme. |